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©Stephanie Zibell: GEMEUCHELT! Mörder und Gemordete in Rhein-Main.   


Das Buch ist erschienen im August 2010 im Societäts-Verlag in Frankfurt am Main:

„Gefährlich ist’s den Leu zu wecken,
Verderblich ist des Tigers Zahn,
Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
Das ist der Mensch in seinem Wahn.“

(Friedrich Schiller (1759-1805): „Das Lied von der Glocke“)


Wie Recht Schiller mit dieser Feststellung hatte, erfuhren die Personen, von denen in den folgenden Kapiteln die Rede sein wird, am eigenen Leib. Vom Wahn getrieben fielen manche von ihnen über ihre arg- und ahnungslosen Mitmenschen her, um sie auf grausame und heimtückische Art und Weise zu töten. Andere wiederum begingen den Fehler, das Raubtier – den Leu – zu reizen, wofür sie mit ihrem Leben bezahlen mußten. Die einen waren demnach Täter, die anderen Opfer. 

Sie alle verbindet, daß sie nach ihrem schrecklichen Tod oder ihrer fürchterlichen Tat kurzfristig ins Rampenlicht gerieten. Einen Augenblick lang standen sie und ihr Schicksal im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Doch so schnell wie ihr „Ruhm“ gekommen war, so schnell verging er auch wieder. Schon einige Zeit später erinnerte sich niemand mehr an sie, denn sowohl die Täter als auch die Opfer waren ganz gewöhnliche Menschen. Niemandem kam eine besondere gesellschaftliche Position zu, was zweifellos dazu beigetragen hätte, ihre Geschichte lebendig zu halten. Darüber hinaus waren die Taten zwar gräßlich, aber nicht in dem Maße spektakulär, daß sie in Werken, die sich mit spezifischen Täterpersönlichkeiten, Mordmotiven oder Tatdurchführungen beschäftigten, bemerkenswerten Niederschlag gefunden hätten. Mörder wie Karl Hopf oder Jacob Reul waren eben nicht vergleichbar mit Tätern wie Jürgen Bartsch (1946-1976) oder Fritz Haarmann (1879-1925).

Darüber hinaus gibt es aber noch ein weiteres Spezifikum, das jene Taten, Täter und Opfer, die in diesem Buch Erwähnung finden, verbindet: Sie alle lebten, starben oder mordeten zwischen 1844 und 1987 in der Rheingau-Taunus-Region, also in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Folglich müssen wir uns eingestehen, daß schreckliche Dinge nicht irgendwo auf der Welt geschehen, also weit weg von uns und unserem alltäglichen Leben, sondern direkt neben uns, und daß wir sowohl die Täter als auch die Opfer persönlich kennen (könnten). Wir müssen demnach auch hierzulande – vor der eigenen Haustür! – auf der Hut sein und die Augen offen halten! Vergessen Sie das nie! Und auch nicht, daß alle Geschichten, die ich Ihnen erzähle, wahr sind.

Aber: Das vorliegende Buch kann und will kein wissenschaftliches Werk sein. Vielmehr handelt es sich um eine Verknüpfung von historischen Fakten mit schriftstellerischer Freiheit. Das macht die Darstellung der Geschehnisse sowie die Motive für die Taten und die Persönlichkeit der Täter und Opfer etwas lesbarer und vielleicht auch verständlicher. Ganz besonders deutlich wird dies in dem Kapitel „Der Mordfall Hermann Schäfer“. Die hier auftretenden Figuren sind, mit Ausnahme des Opfers und derjenigen, die als „Personen der Zeitgeschichte“ gelten dürfen, wie zum Beispiel der Gauleiter Jakob Sprenger oder der Landespolizeipräsident Dr. Werner Best, erfunden. Gleiches gilt für die Darstellung des Sachverhalts in Form von Aktennotizen, Vermerken über Zeugenaussagen, Tagebucheinträge und so weiter. Die Inhalte und Formulierungen, die der Leser dort vorfindet, stammen allesamt von mir und haben in erster Linie die Aufgabe, den relativ verzwickten Tatbestand aufzudröseln und darüber hinaus die unterschiedlichen Interessen und Sichtweisen in Bezug auf den Fall nachvollziehbar darzustellen.

„Der Mordfall Hermann Schäfer“ beschäftigt sich übrigens mit einem Geschehen, das sich im Sommer 1933 in Frankfurt am Main zutrug. Auf der „Isenburger Schneisenbrücke“ begegnete der abtrünnige Nationalsozialist Hermann Schäfer seinem Mörder. Der Förster Heinrich Orlopp aus dem Rheingauer Weindorf Hallgarten wiederum traf den seinen im Jahr 1916 mitten im Wald. Ahnungslos lief er dort dem Übeltäter vor die Flinte. Ebenso arglos wie der Förster war auch Jette Weyershäuser, als ihr Mörder im Sommer 1844 plötzlich und unerwartet über sie herfiel und sie grausam ums Leben brachte. Wie im Fall Karl Hopf handelte es sich bei dem Verbrechen an der in Soden, dem heutigen Bad Soden, lebenden Magd um eine Beziehungstat. Doch anders als bei dem an Jette Weyershäuser begangenen Mord waren die Untaten, die der frühere Varieté-Künstler Hopf beging, von langer Hand geplant. Die Giftmorde, die ihn im Jahr 1914 den Kopf kosten sollten, beging er in Wörsdorf bei Idstein, Niederhöchstadt und Frankfurt am Main. In der zuletzt genannten Stadt schlug im Herbst 1925 auch die Krankenschwester Wilhelmine Flessa zu. Wie Jette Weyershäuser und Karl Hopf kannte sie ihr Opfer gut, denn es handelte sich dabei um ihren Geliebten, den Arzt Dr. Seitz. Während der von der Krankenschwester erschossene Mediziner aber wenigstens kurz nach der Tat und hochoffiziell zur letzten Ruhe gebettet werden konnte, wie es sich gehörte, brachte der 1987 in Wiesbaden brutal ermordete Michael Körppen einige Tage in einen Teppich gewickelt zu, während die Täter versuchten, ihm in der Nähe des Tatorts ein heimliches Grab zu schaufeln.

Sie sehen, wir leben gefährlich. Das gilt für heute ebenso wie für längst vergangene Tage. Ergo: Die angeblich gute alte Zeit, die hat es nie gegeben! Schufte und Strolche lauerten schon immer auf ihre arg- und wehrlosen Opfer. Sie hock(t)en hinter Bäumen und Sträuchern, aber manchmal teilten – und teilen – Täter und Opfer auch Tisch und Bett. Wir müssen also in jedem Falle vorsichtig sein!

In diesem Sinne – alles Gute und stetige Sicherheit

wünscht Ihnen

Stephanie Zibell

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©Stephanie Zibell: Rheingaugeschichten                                                                Geschichte und Geschichten von Wiesbaden bis Rüdesheim  


Das Buch ist erschienen im August 2009 im Societäts-Verlag in Frankfurt am Main:
                                                                                                                                            „Es war Wochenende, und ich saß – mit hochgelegten Füßen – gemütlich auf dem Sofa und genoss die freie Zeit. Kein Mensch rief mich an; niemand klingelte an meiner Tür.       Es herrschte Ruhe und Frieden. Ideale Zeit für ein Nickerchen, dachte ich und schloss die Augen.
Lange währte meine Ruhe jedoch nicht, denn ich spürte einen – zunächst leichten –Schubs an meinem Arm. Als ich nicht sofort reagierte, wurde das Schubsen energischer und schließlich mit einem empörten Beller kombiniert. An eine Fortsetzung des angestrebten Schläfchens war unter diesen Umständen nicht mehrzu denken.
Ich warf dem hartnäckigen Störenfried – meiner Langhaardackelhündin Eule – einen strengen Blick zu, doch die erhoffte Wirkung blieb aus. Eule hatte nicht die Absicht, sich wieder zu beruhigen und brav in ihren Korb zu legen. Sie wollte nach draußen, das gute Wetter und die schöne Landschaft genießen und allerlei Spannendes erschnüffeln.
Im Grunde hatte sie Recht. Wenn die Tage grau, trüb und regnerisch sind, der Wind ums Haus heult, und man schon mit den Zähnen klappert, wenn man das Fenster nur für ein kurzen Augenblick öffnet, dann ist immer noch Zeit, den halben Tag schlafend und von besseren Zeiten träumend zu verbringen. Wenn aber sieben Sonnen vom Himmel strahlen, dann heißt es: Raus aus dem Haus und ab in den Rheingau,denn dort gibt es unglaublich viel zu entdecken und zu bestaunen; auch abseitsder klassischen Touristenrouten. Und genau dorthin, nämlich an die nicht ganz so bekannten und berühmten Stellen, möchte ich Sie mit dem vorliegendenBüchlein „entführen“.

Im Mittelpunkt der „Rheingaugeschichten“ stehen Ereignisse und Geheimnisse, die sich im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts abgespielt haben.“

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©Stephanie Zibell: Der Freistaat Flaschenhals                                                            Historisches und Histörchen aus der Zeit zwischen 1918 und 1923

(in Zusammenarbeit mit der Initiative „Freistaat Flaschenhals“; erschienen im Societäts-Verlag Frankfurt am Main 2009).  Erhältlich bei der Initiative „Freistaat Flaschenhals" unter http://www.freistaat-flaschenhals.de


Wüßten Sie auch hier gerne, worum es gehen wird? Kein Problem! Hier eine kleine Kostprobe:

„Wer am Rhein entlang fährt oder sich auf einer Wanderung entlang den Hügeln dieses vielleicht berühmtesten aller Ströme befindet, stößt früher oder später auf Schilder, die von der Existenz des „Freistaats Flaschenhals“ künden. Doch was hat es mit diesem geheimnisvollen Staat auf sich, der auf keiner historischen Karte zu entdecken ist?
Die Geschichte des „Freistaats Flaschenhals“, der so genannt wurde, weil sein „Staatsgebiet“ dem Hals einer Weinflasche ähnelte, begann unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Während alles Gebiet, das sich in einem Radius von30 km um Mainz und Koblenz befand, besetzt worden war, blieb das Territorium zwischen Bodenthal bei Lorch, Roßstein bei Kaub und Laufenselden im Taunus frei. Hier endete die Macht der französischen Besatzungsarmee. Hier regierte Berlin; wenigstens offiziell. Tatsächlich jedoch blieb der Einfluss der deutschen Regierung auf den „Freistaat Flaschenhals“ begrenzt. Das lag vorallem daran, dass der Landstrich geographisch, technisch und infrastrukturell vom Deutschen Reich weitgehend abgeschnitten war. Folglich mussten die Menschen, die in dieser Region lebten, ihre Geschicke in jeder Hinsicht selbst in die Hand nehmen. Auf Berlin konnten sie jedenfalls nur eingeschränkt zählen,und vor den Franzosen mussten sie sich in Acht nehmen, denn die hatten nur eines im Sinn – den „Flaschenhals“ ihrem Besatzungsgebiet einzuverleiben. Der vorliegende Text hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte des „Freistaats Flaschenhals“ zu erzählen. Damit die Geschehnisse in und um den „Freistaat Flaschenhals“ in ihrer Dimension richtig gedeutet werden können,erfolgt hier eine Einbindung in den historischen Kontext. Das heißt, die Abläufe im „Flaschenhals“ – trefflich geschildert vom früheren Lorcher Bürgermeister Edmund Pnischeck und dem französischen General Henry Mordacq – werden mit der politischen Entwicklung in Deutschland und in der Welt inZusammenhang gebracht.“  

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