Geschichte und
Geschichten von Wiesbaden bis Rüdesheim
(Erschienen im Februar 2009 im Frankfurter Societäts-Verlag)
Basilika in Mittelheim
„Es war Wochenende, und ich saß – mit hochgelegten Füßen – gemütlich auf dem Sofa und genoss die freie Zeit. Kein Mensch rief mich an; niemand klingelte an meiner Tür. Es herrschte Ruhe und Frieden. Ideale Zeit für ein Nickerchen, dachte ich und schloss die Augen. Lange währte meine Ruhe jedoch nicht, denn ich spürte einen – zunächst leichten –Schubs an meinem Arm. Als ich nicht sofort reagierte, wurde das Schubsen energischer und schließlich mit einem empörten Beller kombiniert. An eine Fortsetzung des angestrebten Schläfchens war unter diesen Umständen nicht mehrzu denken. Ich warf dem hartnäckigen Störenfried – meiner Langhaardackelhündin Eule – einen strengen Blick zu, doch die erhoffte Wirkung blieb aus. Eule hatte nicht die Absicht, sich wieder zu beruhigen und brav in ihren Korb zu legen. Sie wollte nach draußen, das gute Wetter und die schöne Landschaft genießen und allerlei Spannendes erschnüffeln. Im Grunde hatte sie Recht. Wenn die Tage grau, trüb und regnerisch sind, der Wind ums Haus heult, und man schon mit den Zähnen klappert, wenn man das Fenster nur für ein kurzen Augenblick öffnet, dann ist immer noch Zeit, den halben Tag schlafend und von besseren Zeiten träumend zu verbringen. Wenn aber sieben Sonnen vom Himmel strahlen, dann heißt es: Raus aus dem Haus und ab in den Rheingau,denn dort gibt es unglaublich viel zu entdecken und zu bestaunen; auch abseitsder klassischen Touristenrouten. Und genau dorthin, nämlich an die nicht ganz so bekannten und berühmten Stellen, möchte ich Sie mit dem vorliegendenBüchlein „entführen“.
Im Mittelpunkt der „Rheingaugeschichten“ stehen Ereignisse und Geheimnisse, die sich im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts abgespielt haben.“